Am Markt gibt eine Reihe von Finanzprodukten, die darauf ausgelegt sind, dass Sparer regelmäßig einzahlen und so Vermögen aufbauen können. Allerdings begehen nicht wenige Anleger und Sparer den Fehler, dass sie sich für einen Sparvertrag entscheiden, der eben nicht exakt zu ihren Zielen und Bedürfnissen passt. Da Sparer und Sparprodukte grundsätzlich unterschiedlich sind, es ist wichtig, die einzelnen Produkte zu kennen und einen Vergleich vorzunehmen, um wirklich den für einen selbst optimal passenden Sparplan zu finden.
Welche Sparverträge gibt es am Finanzmarkt?
Zunächst ist es empfehlenswert, dass Sie sich einen Überblick verschaffen, welche Sparverträge und Sparpläne am Finanzmarkt aktuell angeboten werden. Dabei handelt es sich insbesondere um die folgenden Produkte, die allesamt geeignet sind, um durch regelmäßige Einzahlungen auf die eine oder andere Art Vermögen aufzubauen:
- Fondssparplan
- Bausparvertrag
- ETF-Sparplan
- Fondssparplan
- Kapitallebensversicherung
- Private Rentenversicherung
- Aktiensparplan
- Edelmetallsparplan
Die Auswahl ist also nicht gering und daher kommt es häufiger vor, dass sich Sparer nicht für die Variante entscheiden, die eigentlich aufgrund ihrer Einstellung und des Sparziels optimal geeignet wäre. Daher möchten wir im Folgenden kurz alle zuvor angesprochenen Sparpläne und Sparverträge charakterisieren, insbesondere im Hinblick auf die Rendite und das Risiko.
Banksparplan: Sicherheit, aber geringere Rendite
Der Banksparplan zählt definitiv zu den Finanzprodukten, die man seit den letzten mindestens fünf Jahren nur als Verlierer bezeichnen kann. Der Grund ist in der Niedrigzinsphase und an den Kapitalmärkten zu finden. Galt der Banksparplan früher als sehr sicher und mit einer einigermaßen guten Rendite versehen, trifft Letzteres heutzutage nicht mehr zu. Zwar ist der Banksparplan nach wie vor in der Regel mit einer hohen Sicherheit ausgestattet, zumal er oft in den Bereich der Einlagensicherung fällt. Die Rendite bewegt sich allerdings auf einem äußerst niedrigen Niveau und beläuft sich bei neuen Bandsparplänen selten oberhalb der Grenze von 1,5 Prozent. Bei sehr langfristigen Sparplänen können Kunden manchmal durch eine zusätzliche Prämie noch auf eine Gesamtrendite zwischen zwei und drei Prozent kommen.
Sicherheit: Hoch
Rendite: Sehr gering
Bausparvertrag: Ähnliches Bild wie beim Banksparplan
Der Bausparvertrag ist schon deshalb nicht für jeden Sparer geeignet, weil es sich um ein sehr spezielles Produkt handelt. Eigentlich sollten Bausparverträge heutzutage – ebenfalls aufgrund der Niedrigzinsphase – nur noch abgeschlossen werden, wenn später auch das zinsgünstigen Bauspardarlehen beansprucht wird. Zwar haben Sie grundsätzlich die Möglichkeit, regelmäßig in einen Bausparvertrag einzuzahlen und diesen ausschließlich als Sparvertrag zu nutzen. Dann allerdings sind die Renditen ähnlich niedrig wie beim Banksparplan, auch wenn die Sicherheit beim Bausparvertrag äußerst hoch ist. Somit ist dieses Produkt zum Vermögensaufbau wenig empfehlenswert, wenn Sie eine etwas höhere Rendite haben möchten.
Sicherheit: Hoch
Rendite: Sehr gering
ETF-Sparplan: Gute Rendite, flexibel und langfristig akzeptable Sicherheit
Ein sehr beliebtes Finanzprodukt, welches gerne zum regelmäßigen Vermögensaufbau in Anspruch genommen wird, ist auch im Jahre 2021 der ETF-Sparplan. ETFs sind Indexfonds, bei denen die Fondsgesellschaft einen bestimmten Basisindex nachbildet, beispielsweise den Deutschen Aktienindex. Es wird auch von passiv gemanagten Fonds gesprochen, weil der Fondsmanager eben nur den Index nachbilden muss, jedoch davon abweichend keine eigenen Entscheidungen treffen kann, welche Aktien er vielleicht noch ins Portfolio aufnehmen möchte.
Den großen Vorteil sehen Anleger, Sparer und zahlreiche Experten bei den ETFs vor allem darin, dass diese im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds deutlich kostengünstiger sind. Zwar bilden sie nur den Marktdurchschnitt ab, aber dennoch ist die Performance – vor allem unter Einbezug der Rendite – manchmal sogar höher als bei aktiv gemanagten Fonds. Hinzu kommt, dass Sie durch die automatische Risikostreuung, zum Beispiel auf 30 DAX-Aktien verteilt, eine Reduzierung des Gesamtrisikos erreichen.
Da die ETF-Fonds jedoch meistens in Aktien investieren, handelt es sich dabei natürlich um eine nicht ganz so sichere Anlage, wie es beim Banksparplan oder beim Bausparvertrag der Fall ist. Dennoch: Wenn Sie langfristig mit ETF-Fonds Ihr Vermögen aufbauen möchten und dabei ein Spar- bzw. Anlageziel von zehn Jahren und mehr haben, erreichen Sie auch mit diesem Produkt eine sehr akzeptable Sicherheit.
Sicherheit: Langfristig gut
Rendite: Gut bis sehr gut
Aktienfonds: Viele Gemeinsamkeiten mit ETF-Fonds
Von der Struktur her sind Aktienfonds bzw. der Aktienfondssparplan ein ähnliches Produkt wie der ETF-Sparplan. In diesem Fall investiert die Fondsgesellschaft das Kapital der Anleger, also zum Beispiel Ihre monatlichen Sparbeiträge, ebenfalls in Aktien. Allerdings findet ein sogenanntes aktives Management statt. Das bedeutet, dass der Fondsmanager – im Gegensatz zu ETFs – frei entscheiden kann, welche Aktie er in das Portfolio aufnehmen möchte. Dies kann ein Vorteil sein, wenn der Fondsmanager ein glückliches Händchen hat.
Es kann sich jedoch auch nachteilig auswirken, wenn die ausgewählten Aktien schlechter als der Marktdurchschnitt abschneiden. Wer an Fonds interessiert ist, zieht oftmals einen direkten Vergleich zwischen Aktienfondssparplan und einem ETF-Sparplan. Oft schneiden die ETFs deshalb besser ab, weil die Kosten deutlich geringer sind. Bei einem aktiv gemanagten Aktienfonds zahlen Sie nicht selten neben dem Ausgabeaufschlag eine Management- und Verwaltungsgebühr, sodass sich die Gesamtkostenquote häufiger auf jährlich mehr als zwei Prozent beläuft. Bei ETFs hingegen beträgt die Kostenquote in vielen Fällen nicht mehr als 0,5 Prozent. Daraus wiederum ergibt sich, dass aktiv gemanagte Fonds nicht selten eine schlechtere Gesamtrendite aufweisen als ETFs.
Sicherheit: Langfristig gut (je nach Aktienfonds)
Rendite: Gut
Kapitallebensversicherung und private Rentenversicherung: Sicherheit gerät ins Wanken
Als sehr sichere Sparformen galten bis vor nicht allzu langer Zeit unter anderem die private Rentenversicherung und die Kapitallebensversicherung. Allerdings besteht das große Manko auch hier mittlerweile darin, dass aufgrund der Niedrigzinsphase die Renditen massiv gesunken sind. Mehr noch: Manche Versicherungsgesellschaften garantieren bei Neuabschlüssen der entsprechenden Verträge nicht einmal die Rückzahlung des investierten Kapitals.
Es existiert demnach keine Beitragsgarantie mehr, wie es zuvor der Fall gewesen ist. Abgesehen von der deutlich gesunkenen Rendite können daher einige Kapitallebensversicherungen und private Rentenversicherungen nicht einmal mehr mit dem früher starken Vorteil der hohen Sicherheit aufwarten. Daher sind diese Versicherungsprodukte, die in erster Linie auch zum regelmäßigen Vermögensaufbau geeignet sind, nur noch wenig empfehlenswert:
Sicherheit: Mittelmäßig bis hoch (je nach Vertrag)
Rendite: Durchschnittlich bis gering
Aktiensparplan: Sparer ist selbst für Risikostreuung verantwortlich
Der Aktiensparplan ist insbesondere für Sparertypen geeignet, die ihr Geschick gerne selbst in die Hand nehmen möchten. Wer sich also sehr für Aktien interessiert und gerne selbst eine Selektion vornehmen möchte, für den ist der Aktiensparplan eine sehr gute Alternative. Allerdings erfordert es Einiges an Wissen und Zeitaufwand, aus den zahlreichen Aktien am Markt in die Wertpapiere auszuwählen, die man für besonders Erfolg versprechend hält.
Zudem sollte der Sparer für eine Risikostreuung (Diversifikation) sorgen, indem er seinen monatlichen Sparbeitrag auf mindestens drei bis fünf unterschiedliche Aktienwerte verteilt. Damit erreicht man natürlich nie eine solche Diversifikation und somit Risikoreduzierung, als wenn man monatlichen in einen Fondssparplan einzahlt, bei dem die Fondsgesellschaft ohnehin in mindestens 10 bis 20 unterschiedliche Aktienwerte Geld anlegt.
Sicherheit: Gering bis mittelmäßig
Rendite: Alles möglich, von unterdurchschnittlich bis sehr gut
Edelmetallsparplan: Edelmetalle seit 2020 äußerst gefragt
Ein noch relativ junges Finanzprodukt, welches allerdings insbesondere in 2020 und 2021 mit wachsender Akzeptanz genutzt wurde, ist der Edelmetallsparplan. Seit der Coronakrise interessieren sich Anleger vermehrt für Gold und Silber, nicht nur im Zuge eines einmaligen Investments, sondern tatsächlich ebenfalls zum regelmäßigen Vermögensaufbau. Daher gibt es mittlerweile einige Edelmetallhändler im Internet, die zusätzlich zum einmaligen Kauf von Goldbarren oder Silbermünzen auch Edelmetallsparpläne anbieten.
Diese Sparpläne funktionieren nach dem einfachen Prinzip, nämlich dass Sie zum Beispiel pro Monat für 200 Euro kleine Goldbarren erwerben. Diese können Sie sich entweder ausliefern lassen oder die meisten Edelmetallhändler kümmern sich um die Verwahrung. Wie sicher dieser Vermögensaufbau ist und welche Rendite Sie erzielen, hängt nahezu 1:1 davon ab, wie sich der Gold- oder Silberpreis entwickeln wird.
Sicherheit: Mittel
Rendite: Durchschnittlich bis gut
Einen Aspekt sollten Sie übrigens bei der Wahl des Sparplans ebenfalls nicht außer Acht lassen, nämlich eine mögliche staatliche Förderung. Bekanntlich können Sie im Zuge der Riester-Förderung einige Sparformen nutzen, andere nicht. Riesterfähig sind bei den von uns aufgeführten Sparverträgen folgende:
- Banksparplan
- ETF-Sparplan
- Fondssparplan
- Bausparvertrag
Das bedeutet, dass Sie sich zwar beispielsweise für einen Aktiensparplan, einen Edelmetallsparplan oder für eine Kapitallebensversicherung entscheiden können. Es ist jedoch nicht möglich, die Riester-Förderungen dort einzubinden.